Jana Klingelhöfer
Jana ist Content Managerin bei Billbee. Wenn sie nicht gerade dabei ist, ein neues How To Video für den YouTube Channel von Billbee zu drehen, kümmert sie sich um die redaktionellen Freiheiten von Blog und Webseite.
Social Media ist aus dem Leben von vielen Menschen gar nicht mehr wegzudenken. Einige nutzen es als Unterhaltungs- und Inspirationsquelle, andere wiederum verdienen als Influencer:innen ihren Lebensunterhalt mit Social Media. Doch welche Chancen ergeben sich daraus für Online-Händler:innen?
Was es mit Social Commerce auf sich hat und wie der Social Commerce auf den unterschiedlichen sozialen Netzwerken funktioniert, zeigen wir dir in unserem Beitrag!
Ziel im E-Commerce ist es, dass das Einkaufserlebnis für die Kund:innen so einfach wie möglich gestaltet wird. Und genau darauf zielt der Social Commerce ab. Social Commerce ist zusammengesetzt aus „Social“, was für die sozialen Netzwerke steht, und aus „Commerce“, was für den Verkauf steht. Einfach gesagt: beim Social Commerce verkaufst du deine Produkte über soziale Netzwerke an deine Kund:innen.
Der Ursprungsgedanke von Social Media war, dass Menschen miteinander verbunden werden sollen. Ob Kontakt zu alten Schulfreund:innen halten oder zu den Verwandten, die weit entfernt wohnen – für diese Fälle und für den Austausch untereinander wurden soziale Netzwerke entwickelt. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis Unternehmen diesen Gedanken für sich nutzen. Unternehmensprofile auf sozialen Netzwerken gehören genauso zu unserem Alltag, wie auch private Profile. So können Nutzer:innen nicht nur eine persönliche Bindung zu Privatpersonen herstellen, sondern auch zu Unternehmen und Marken.
Außerdem ist Social Media von der freien Meinungsäußerung geprägt, sodass potenzielle Käufer:innen transparente Kundenmeinungen erhalten, die die Kaufentscheidung im positiven wie auch im negativen Sinne beeinflussen können. Daher ist Social Commerce auch eng mit dem Social Proof verbunden, der besagt, dass sich Menschen auf die Bewertungen und Meinungen anderer Menschen verlassen. Denn wenn andere Kund:innen bereits ein Produkt gekauft, getestet und für gut befunden haben, dann vertrauen potenzielle Käufer:innen auf diese Meinung.
Unterscheiden muss man hierbei aber zwischen dem Social Commerce und dem Social-Media-Marketing. Beim Social-Media-Marketing möchtest du deine Zielgruppe auf deinen Shop und deine Produkte über die sozialen Netzwerke aufmerksam machen. Der Verkaufsabschluss findet hierbei dann allerdings direkt in deinem Online-Shop statt. Beim Social Commerce dagegen sollen deine Kund:innen auch direkt über die Social-Media-Plattformen bestellen und auschecken können. Dass das in Deutschland aktuell nicht so einfach ist, zeigen wir dir im Laufe des Beitrages.
Laut einer Statistik nutzt der/die durchschnittliche User:in in Deutschland 5 soziale Netzwerke regelmäßig. Daher ist die Entscheidung darüber, welches soziale Netzwerk du als Online-Händler:in für einen Shop nutzen solltest, gar nicht so einfach. Um dir hierbei zu helfen, haben wir uns die Plattformen Instagram, Facebook, TikTok und Pinterest einmal genauer angeschaut.
Instagram bietet dir als soziales Netzwerk, welches den Fokus auf Foto- und Videosharing legt, eine gute Möglichkeit, deine Produkte zu präsentieren. Und diese Produktpräsentation kannst du mit dem Instagram Shop kombinieren.
Beim Instagram Shop kannst du deinen Produktkatalog in dein Instagram-Profil integrieren. Der Vorteil hierbei ist, dass du deine Produkte in deinen Instagram-Beiträgen verlinken kannst, sodass deine Follower:innen direkt von deinem geposteten Beitrag auf deinen Instagram Shop kommen. Außerdem ist in deiner Profilbeschreibung ein Button mit dem Text „Shop ansehen“, wo Instagram-User:innen direkt zu deinem Produktkatalog springen können.
In deinem Instagram Shop kannst du eine Produktseite aufbauen, so wie du sie auch aus deinem Online-Shop kennst. Zu den Informationen, die du einpflegen kannst, gehören:
Deine Kund:innen können in Deutschland den Check-out nicht auf Instagram durchführen. Das ist eine Funktion, die aktuell nur in den USA für Instagram-Nutzer:innen verfügbar ist. Aus diesem Grund findest du in Deutschland den Button „Auf Website ansehen“ auf jeder Produktseite, über den die Shopbesucher:innen direkt auf die Produktseite auf deiner Webseite kommen, um den Kauf durchzuführen.
Nutzt du einen Shopify-Store, dann kannst du diesen mit deinem Unternehmensaccount auf Instagram verbinden. Die Produkte, die du bereits in deinem Shopify-Store hochgeladen hast, kannst du dann auch zu deinem Instagram Shop hinzufügen. Wie das genau funktioniert, kannst du im Hilfecenter von Shopify nachlesen.
So wie Instagram gehört auch Facebook zu den Meta Plattformen. Dementsprechend findest du auch auf Facebook eine Shoppingfunktion und kannst einen eigenen Shop in deinem Facebook-Unternehmensaccount einrichten. Dein Facebook Shop wird dann auch in deinem Unternehmensprofil auf Facebook angezeigt, sodass Facebook-Nutzer:innen direkt auf deinen Produktkatalog zugreifen können.
Ebenso wie bei Instagram, wird auch bei Facebook die Check-out-Funktion in Deutschland nicht unterstützt. Für diesen Schritt werden deine Kund:innen dann direkt auf deinen Online-Shop geleitet. Benutzt du als Shopsystem Shopify, dann kannst du auch deinen Facebook Shop mit Shopify verbinden. Änderungen, die du bei Shopify vornimmst, werden dann auch direkt an deinen Facebook Shop übertragen.
Ein weiterer Shopping-Bereich auf Facebook ist der Facebook Marketplace. Der Marketplace hat sich in der Vergangenheit als Ort herausgestellt, wo lokal Second-Hand-Produkte verkauft werden, von Privatperson zu Privatperson. Das kannst du aber durchaus zu deinem Vorteil nutzen, um deine Produkte regional zu vermarkten.
TikTok ist ein soziales Netzwerk mit einem Fokus auf Videos, welches in den letzten Jahren immer weiter an Beliebtheit gewonnen hat. Mit über 1 Milliarde Nutzer:innen weltweit, davon fast 4 Millionen aktive Nutzer:innen in Deutschland, ist die App vor allem bei der jüngeren Zielgruppe beliebt.
Eine Shoppingfunktion ist aktuell nur in den USA verfügbar, sog. Collection Ads. In Deutschland ist diese Funktion noch nicht verfügbar. Wann sie auch in Deutschland verfügbar sein wird, ist noch nicht abzusehen. Mit den Collection-Ads kannst du als Unternehmen in Feed-Videoanzeigen sog. Cards zu deinen Produkten einfügen. Darüber kommen die User:innen durch einen Swipe auf deinen Produktkatalog. Der Check-out wird dann über deinen Online-Shop abgewickelt.
Auch Pinterest legt den Fokus auf Bilder, Fotos und Grafiken. Pinterest wird häufig als Inspirationsquelle genutzt, z. b. für die eigene Einrichtung, Geschenke, Rezepte und DIY-Projekte. Und genau das kannst du nutzen, um deine Produkte zu präsentieren und deine Kund:innen zum Kauf zu bewegen - in dem du sie inspirierst.
Verkaufst du also bspw. Getränke (so wie im nachfolgenden Beispiel gezeigt), dann kannst du eigene Rezepte mit deinen Produkten als Pins bei Pinterest hochladen. Damit die Nutzer:innen dann auch deine Produkte kaufen, kannst du die Pins mit Links versehen, um deine Pinterest-User:innen auf deine Produkte in deinem Online-Shop zu schicken.
Welches soziale Netzwerk für dich das Richtige ist, bedarf einer Analyse, bevor du überhaupt mit deinen Aktivitäten im Social Commerce startest. Dabei solltest du dir Fragen, wie die folgenden stellen:
Entscheidest du dich für ein oder mehrere soziale Netzwerke, dann steht dem Durchstarten mit Social Commerce nichts mehr im Wege!