Die wichtigste Maßnahme, um mehr Umsatz auf Amazon zu generieren, ist das Optimieren des Amazon-Listings. Mit einem guten Listing verbesserst du die Sichtbarkeit bei deinen Zielkund:innen. Gleichzeitig verbesserst du deine Conversion-Rate und überzeugst mehr Besucher:innen deiner Produktseiten zum Kauf.
In diesem Beitrag erfährst du 6 Maßnahmen, um dein Amazon Listing zu einem Magnet für potenzielle Kund:innen zu machen und dein Verkaufspotenzial maximal auszuschöpfen. Egal, ob du neu bei Amazon bist oder bereits Erfahrungen im Verkauf auf der E-Commerce-Plattform hast. Diese Tipps werden dir helfen, deine Präsenz auf der Plattform zu stärken und deine Verkaufszahlen nachhaltig zu steigern.
Tipp #1: Amazon-Produkttitel optimieren
Der mit Abstand wichtigste Inhalt für dein Amazon-Listing ist der Produkttitel. Neben dem Hauptbild sorgt er für den ersten Eindruck von deinem Artikel und führt potenzielle Kund:innen von der Ergebnisseite der Amazon- oder Google-Suche zur Produktdetailseite.
Der Produkttitel darf maximal 200 Bytes (wichtig: Bytes, nicht Zeichen) enthalten. In der Regel entspricht ein Byte einem Zeichen, manche Buchstaben wie Umlaute benötigen jedoch zwei Bytes zur Darstellung. In der mobilen App von Amazon wird der Produkttitel auf 60 - 100 Bytes gekürzt. Aus diesem Grund solltest du die wichtigsten Informationen unbedingt in den ersten 80 Bytes unterbringen.
Hier sind die wichtigsten Tipps zum Produkttitel bei Amazon:
80 – 200 Bytes lang
Wörter verwenden, Sonderzeichen und Satzzeichen vermeiden
Groß- und Kleinschreibung des Titels beachten
Zahlen in Ziffern schreiben
Lesbarkeit steht vor “Keyword-Bashing” (Keyword, Keyword, Keyword etc.)
Die wichtigsten Details wie Marken und Produktname sollten dabei am Anfang stehen, weitere USPs können dann je nach verfügbarer Zeichenzahl folgen.
Diese Elemente bieten sich für einen aussagekräftigen Produkttitel an:
Marke
Produktlinie
Material oder Hauptmerkmal
Produkttyp
Farbe
Größe
Verpackung/Menge.
wichtigste/r USP
Insgesamt solltest du darauf achten, dass die wichtigsten, kaufrelevanten Informationen auf einen Blick ersichtlich sind.
Tipp #2: Bullet Points und Produkttexte optimieren
Nach dem Produkttitel sind die Bulletpoints gleich unter der Überschrift und neben dem Bild das wichtigste Element in deinem Amazon-Listing. In den Bullet Points hast du die unschlagbare Chance, die wichtigsten Vorteile deines Produktes zu präsentieren. Widerstehe hier der Versuchung, möglichst viele Fakten unterzubringen. Konzentriere dich stattdessen darauf, aus der Sicht der Kund:innen zu denken.
Welche Bedürfnisse haben die Käufer:innen und welche Vorteile bietet ihnen dein Produkt?
Denke auch immer daran: Deine Kund:innen wollen schnell verstehen, warum sie gerade dein Produkt wählen sollten, besonders wenn der Preis höher ist als bei der Konkurrenz.
In der Produktbeschreibung selbst hast du dann mehr Raum, um ins Detail zu gehen. Nutze diese Möglichkeit, um weitere Informationen zu liefern und eventuelle Fragen vorwegzunehmen. Denk daran, dass ein gut strukturierter, informativer und zugleich ansprechender Text nicht nur die Kaufentscheidung positiv beeinflussen kann, sondern auch zur besseren Auffindbarkeit deines Produktes beiträgt.
Klare Struktur: Ordne die Informationen logisch und hierarchisch. Beginne mit den wichtigsten Features und schließe mit weniger zentralen Details.
Nutzen hervorheben: Es geht nicht nur darum, was das Produkt kann, sondern vor allem, welchen Mehrwert es für die Kund:innen hat. Stelle den Nutzen in den Vordergrund!
Keywords einbinden: Nutze relevante Keywords, aber übertreibe es nicht. Die Texte sollten natürlich und leicht lesbar bleiben. Mehr zu Keywords erfährst du im nächsten Abschnitt.
Verständliche Sprache: Vermeide Fachjargon, es sei denn, du richtest dich an ein spezialisiertes Publikum. Klare, einfache Formulierungen sind der Schlüssel.
Emotionale Ansprache: Versuche, eine emotionale Verbindung zu deinen potenziellen Kund:innen aufzubauen. Erzähle eine Geschichte, die sie anspricht.
Visuelle Elemente: Nutze Aufzählungszeichen oder Emojis, um die Lesbarkeit zu erhöhen und wichtige Informationen hervorzuheben.
Analysiere gerne auch deine Konkurrenz, insbesondere die Produkte, die gut ranken, um Anregungen für deine Bullet Points und deine Beschreibung zu bekommen.
Tipp #3: Keywords optimieren
Keywords spielen eine wichtige Rolle für die Rankings deiner Produkte in der Amazon-Suche. Indem du häufig gesuchte und relevante Keywords in dein Listing einbaust, erhöhst du die Sichtbarkeit deiner Produktseite signifikant.
Mit dem Amazon Keyword Planner oder Tools von Drittanbietern, wie z. B. Helium10 oder Amalyze, findest du die Suchbegriffe heraus, die in deiner Nische am häufigsten verwendet werden. Lege dir für jedes Produkt eine Liste an relevanten Keywords an. Nutze dazu auch einfach einen ASIN-Reverse-Lookup (alles zum Thema ASIN und Reverse-Lookup findest du hier).
Beginne dann damit, Produkttitel, Bullet Points und die Beschreibung mit Keywords zu füllen. Das relevanteste und wichtigste Keyword sollte unbedingt im Titel und auch in den Bullet Points prominent platziert werden.
Vorsicht: Achte dabei unbedingt auf die Lesbarkeit deiner Texte, Keyword-Stuffing wirkt sich negativ auf das Leseerlebnis aus und könnte von Amazon sogar als Spam eingestuft werden. Vermeide es auch, deine Produktseite mit zu allgemeinen und irrelevanten Keywords vollzustopfen. Das führt in der Regel zu einer höheren Absprungrate und schlechteren Rankings.
Tipp #4: Bilder und Videos optimieren
Wie im E-Commerce insgesamt können auch bei Amazon die Bilder über Erfolg oder Misserfolg deines Listings entscheiden. Hochwertige und aussagekräftige Produktbilder verbessern das Kundenerlebnis signifikant und steigern die Conversion-Rate.
Potenzielle Kund:innen sollten sich durch die Produktfotos einen möglichst umfassenden Eindruck von deinem Produkt machen können. Zeige dein Produkt aus verschiedenen Winkeln, um bestimmte Aspekte und Details herauszustellen. Fotos, die deine Artikel im Einsatz zeigen, können ebenfalls eine wertvolle Bereicherung für die Produktseite sein.
Für komplexe und erklärungsbedürftige Produkte sind Videos eine großartige Möglichkeit, um Features auf lebendige Art und Weise darzustellen.
Eine tolle Möglichkeit, um die Features deiner Produkte visuell ansprechend darzustellen und in deinem Corporate Design zu gestalten, stellt A+ Content dar. Amazon bietet dir hier die Chance, deine Produktbeschreibung mit zusätzlichen Bildern, Vergleichstabellen und individuellen grafischen Elementen zu bereichern. So kannst du nicht nur eine tiefere und informativere Story rund um dein Produkt erzählen, sondern auch ein einheitliches und professionelles Markenbild schaffen. Der Einsatz von A+ Content kann die Kundenbindung stärken und die Conversion-Rate erhöhen, da Kund:innen ein besseres Verständnis für das Produkt und seine Vorteile erhalten.
Achte bei Elementen wie Fotos, Videos, Grafiken und dem A+ Content auf einen konsistenten Stil. Dies sorgt für einen professionellen Eindruck bei den Seitenbesucher:innen.
Tipp #5: Bewertungsprofil optimieren
Für 9 von 10 Personen spielen Bewertungen beim Online-Shopping eine entscheidende Rolle für die Kaufentscheidung. Auch bei Amazon ist das Bewertungsprofil nicht nur ein wichtiger Rankingfaktor, sondern hilft auch dabei, Vertrauen zu schaffen und den Verkaufserfolg zu erhöhen.
Daher solltest du stets aktiv an der Optimierung deines Bewertungsprofils bei Amazon arbeiten.
Einer der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kundenzufriedenheit. Stelle sicher, dass dein Produkt die Erwartungen erfüllt oder übertrifft und biete einen exzellenten Kundenservice an. Zufriedene Kund:innen sind eher bereit, positive Bewertungen zu hinterlassen.
Nur ein geringer Prozentsatz hinterlässt nach der Bestellung auf Amazon eine Rezension. Um diese Quote zu erhöhen, kannst du bei deinen Kund:innen nach dem Kauf über das Seller Central eine Bewertung anfordern.
Eine weitere Möglichkeit ist ein Einleger in der Produktverpackung, der kreativ und höflich um eine Rezension bittet.
Das Amazon Backend beinhaltet eine Reihe von Feldern, die für die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit deiner Produkte entscheidend sind. Eine sinnvolle Nutzung dieser Felder kann dein Listing deutlich optimieren. Die sogenannten Backend-Keywords werden genauso indiziert wie die Begriffe, die du in Titel, Bullet Points und Beschreibungen verwendest. Hier kannst du bis zu 249 Bytes an weiteren Keywords unterbringen
Da diese auf der Produktseite nicht sichtbar sind, kannst du hier Long-Tail-Keywords, Rechtschreibfehler (z.B. Deodorrant statt Deodorant) oder verwandte Wörter unterbringen. Ebenso eignen sich Anlässe wie Weihnachten oder Muttertag als Ergänzungen. Denn der Amazon-Algorithmus setzt die Keywords auch zusammen.
Suchen deine Kund:innen zum Beispiel nach “Muttertagsgeschenk Tasse rot”, setzt Amazon diese Anfrage aus all deinen Keyword Bereichen zusammen. Hast du Muttertagsgeschenk im Backend, Tasse im Titel und rot in den Bulletpoints, so wirst du auch für diese
Suchanfrage indexiert, da du die richtigen Keywords verbaut hast.
Besonders interessant sind auch die Freitextfelder, in denen du gezielt Keywords unterbringen kannst, um die Sichtbarkeit deines Listings zu verbessern. Du kannst zum Beispiel bei Anwendungshinweisen, Zutaten, Lageranforderungen usw. auch Keywords unterbringen:
Nehmen Sie täglich 2x 200ml von unserem Brennesselextrakt ein. oder Unser Anti-Aging Serum sollte kühl, trocken und lichtgeschützt gelagert werden.
Bonus-Tipp: Wenn du A+ Content für dein Produkt aktivierst, wird die herkömmliche Produktbeschreibung zwar für Kund:innen ausgeblendet, aber sie wird weiterhin von Amazon indiziert. Das gibt dir die Möglichkeit, in der Produktbeschreibung intensiver auf Keywords zu setzen, ohne die Lesbarkeit für Kund:innen zu beeinträchtigen. Hier kannst du auch internationale Begriffe einfließen lassen, die möglicherweise nicht in die Backend-Keywords passen. Diese Taktik kann die Sichtbarkeit deines Produktes in unterschiedlichen Märkten und bei einer breiteren Zielgruppe erhöhen.
Fazit: Kontinuierliche Optimierung als Schlüssel zum Erfolg
Mit dem Umsetzen dieser Tipps ist die Arbeit nicht getan. Vielmehr ist das Optimieren der Amazon-Listings ein fortlaufender Prozess. Märkte verändern sich, Kundenvorlieben wandeln sich, und Amazon selbst passt seine Algorithmen regelmäßig an. Bleibe daher am Ball, beobachte die Performance deiner Produkte und passe deine Strategien entsprechend an. Nur so kannst du dich langfristig erfolgreich auf Amazon behaupten. Mehr Hintergründe und professionelle Hilfe beim Optimieren und Gestalten deiner Produktseite oder von Amazon PPC, erhältst du bei der Agentur MediaSprout.
Martin Böcker (MediaSprout)
Martin Böcker ist der Gründer von MediaSprout. Seit mehr als 5 Jahren unterstützt er Accounts bei der Verbesserung der Performance auf Amazon und weiteren Marktplätzen. Zu den Kerngebieten gehören die allgemeine strategische Beratung, Amazon PPC und Amazon SEO. Doch auch Produktbilder, A+ Content und Brandstores stehen bei ihm und seinem Team im Fokus!