Jana Klingelhöfer
Jana ist Content Managerin bei Billbee. Wenn sie nicht gerade dabei ist, ein neues How To Video für den YouTube Channel von Billbee zu drehen, kümmert sie sich um die redaktionellen Freiheiten von Blog und Webseite.
Der Umsatzplan ist als Bestandteil des Businessplans ein wichtiges Mittel, um die Entwicklung deines Unternehmens im Blick zu behalten. So kannst du neben Problemen auch positive Entwicklungen frühzeitig erkennen, um Maßnahmen treffen zu können. Wie du bei der Umsatzplanung vorgehen kannst, liest du in unserem Artikel nach.
Die Umsatzplanung ist Teil des Finanzplans, der wiederum Teil des Businessplans ist. Ein Businessplan wird klassischerweise bei Gründung eines Unternehmens ausgearbeitet. Aber das ist längst nicht mehr der einzige Zeitpunkt, wo der Businessplan für dich relevant sein kann. Dabei kommt es immer darauf an, wo du den Schwerpunkt des Businessplans setzt. Bei Neugründung ist die Geschäftsidee ausschlaggebender, wobei z.B. bei der Ausarbeitung eines Businessplans für die Markteinführung eines neuen Produktes die Wettbewerbsbedingungen oder die Marketingmaßnahme stärker in den Fokus rücken.
Die Finanzplanung als Teil des Businessplans ist aber ein relevanter Teil für dich - unabhängig davon, wofür du einen Businessplan erstellst. Der Finanzplan stellt die Grundlage für Kapitalgeber dar. Möchtest du also für den Start deines Business einen Kredit von deiner Hausbank, dann werden sie einen Finanzplan verlangen, in dem du deine finanziellen Pläne darlegst.
Der Umsatzplan ist neben u.a. dem Kostenplan und dem Finanzierungsplan ein wichtiger Bestandteil des Finanzplans. Im Umsatzplan musst du darstellen, in welcher Größenordnung du deine Produkte innerhalb eines bestimmten Zeitraums verkaufen möchtest. Dabei kannst du auch während deiner Geschäftstätigkeit anhand vom Umsatzplan prüfen, ob sich dein Umsatz entsprechend deinen Erwartungen entwickelt oder ob du in manchen Bereichen noch einmal nachjustieren musst, um deine Erwartungen zu erfüllen. Dabei solltest du vor allem eins bleiben: realistisch.
Bevor wir in die Umsatzplanung gehen, möchten wir dir nochmal die Definitionen von ein paar Begrifflichkeiten ins Gedächtnis rufen:
Realistisch bleiben – das sagt sich immer so schnell. Aber deine Umsatzplanung ist die Grundlage für deine unternehmerischen Entscheidungen. So kannst du Probleme frühzeitig erkennen, aber auch Chancen und positive Entwicklungen. Der Umsatzplan kann dir z.B. Hinweise auf den Zeitpunkt geben, an dem es ratsam ist, dass du eine:n Mitarbeiter:in einstellst. Mitarbeiter:innen zu beschäftigen ist in der Regel eine finanzielle Belastung, die du dir natürlich nur „leisten“ kannst, wenn deine Umsätze dementsprechend ausfallen.
Wie gehst du die Umsatzplanung denn jetzt konkret an?
In der Regel fängt ja eine Planung damit an, dass du eine Bestandsaufnahme machst – wo stehe ich aktuell mit meinem Business? Im Umsatzplan gehen wir jetzt ein bisschen anders vor, denn hier starten wir mit dem: „Was brauche ich?“.
Du solltest überlegen und kalkulieren, wie hoch dein Umsatz mindestens sein muss, damit du von deinem Online-Business und deiner Selbstständigkeit leben kannst. Das heißt jetzt nicht, dass du in deinen Träumen versinken solltest, denn nach wie vor ist unser Motto: realistisch bleiben. Überlege dir, wie viele Einheiten du von deinen angebotenen Produkten verkaufen müsstest, damit deine Kosten gedeckt sind und deine Existenz gesichert ist. So findest du schon mal deinen Mindestumsatz heraus und hast ein Ziel, auf welches du hinarbeiten kannst.
So kann es auch gut eine Weile dauern, bis du deine erwarteten Mindestumsätze erreichst. Viele Gründer müssen in den ersten Jahren ihrer Selbständigkeit erst einmal zurückstecken, denn das Geschäft muss erstmal anlaufen und du musst dir einen Kundenkreis aufbauen, was nicht von heute auf morgen geht. Daher ist eine zaghaftere und konservativere Planung für den Anfang ratsam, denn du wirst (voraussichtlich) nicht ab Tag 1 direkt Unsummen an Umsätzen generieren. Leider.
Du hast deinen Mindestumsatz herausgefunden? Super! Aber ist der Mindestumsatz überhaupt realistisch?
Manchmal hilft es schon, wenn du mit ein bisschen logischem Denken und gesundem Menschenverstand an die Sache ran gehst, um deinen Mindestumsatz zu beurteilen. Bietest du Produkte an, die in eine kleine Nische fallen und nur einen kleinen Kundenkreis ansprechen? Du müsstest aber eine große Stückzahl verkaufen, um deinen Mindestumsatz zu erreichen? Dann solltest du vielleicht noch einmal in dich gehen und nachdenken, ob diese Planung dann so realistisch ist.
Des Weiteren solltest du überlegen, ob dein Mindestumsatz innerhalb deiner gewählten Branche realistisch ist. Aber wie kommst du jetzt an diese Informationen? Hilfreich dabei kann der sog. Branchenbericht sein, den du häufig für verschiedene Branchen online findest oder meist auch bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) bekommen kannst. Aus dem Branchenbericht kannst du herauslesen, wie sich die Umsätze in der Branche in den letzten Jahren entwickelt haben und häufig werden auch Prognosen für die kommenden Jahre dargestellt.
Stellst du jetzt fest, dass dein kalkulierter Mindestumsatz viel höher als der Branchendurchschnitt liegt, dann solltest du deine Kalkulation noch einmal überdenken und ggf. deine Kostenkalkulation oder Vertriebsstrategie nochmal genauer anschauen und anpassen.
Die Branchenberichte stellen meist nur durchschnittliche Werte dar und sind häufig nicht komplett auf das eigene Business übertragbar. Am hilfreichsten ist es, wenn du dich mit erfahrenen Kolleg:innen aus der Branche und Branchenexpert:innen unterhältst. Hierbei musst du nur bedenken, dass diese Kolleg:innen auch potenzielle Konkurrent:innen von dir und einem Online-Handel sind.
Ist dein Produkt und dein Online-Shop erstmal am Start, dann kannst du auch Kundenbefragungen durchführen. Kundenbefragungen sind nicht nur in der Anfangszeit deines Online-Shops hilfreich, sondern in jeder einzelnen Phase seines Unternehmertums. Nur so kannst du Produkte entwickeln, die auch deine Kund:innen wirklich brauchen. Außerdem bekommst du so konkrete Einblicke in das Stimmungs- und Meinungsbild deiner Kund:innen und lernst sie besser einzuschätzen.
Die Planung deiner Umsätze wäre recht einfach und geradlinig, wenn es nicht verschiedensten Faktoren geben würde, die die Umsatzplanung beeinflussen können. Diese Faktoren können sowohl von außerhalb auf dich und deinen Online-Handel einwirken, als auch direkte interne Entscheidungen sein.
Externe Einflussfaktoren können z.B. sein:
Ein interner Einflussfaktor kann z.B. sein:
Es gibt zahlreiche Tools auf dem Markt, die in den meisten Fällen kostenpflichtig sind und dich bei deiner Umsatz- bzw. Finanzplanung unterstützen sollen. Aber es muss – vor allem für den Anfang – nicht immer ein Tool zur Unterstützung sein.
Manchmal ist es auch einfach sinnvoll, dass du auf die klassische Excel-Tabelle zurückgreifst. Dafür gibt es unzählige kostenlose Vorlagen im Internet. Hierbei musst du kein Excel-Profi sein, um die Tabellen zu nutzen, die im ersten Moment etwas überwältigend aussehen können. In den Vorlagen sind alle Formeln in der Regel schon hinterlegt und du musst nur deine Zahlen, Daten und Fakten in die dafür vorgesehenen Felder eintragen. Solche Vorlagen kannst du z.B. direkt bei unserem Partner sevDesk finden.
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