Jana Klingelhöfer
Jana ist Content Managerin bei Billbee. Wenn sie nicht gerade dabei ist, ein neues How To Video für den YouTube Channel von Billbee zu drehen, kümmert sie sich um die redaktionellen Freiheiten von Blog und Webseite.
Dropshipping gilt als das Modell für Einsteiger:innen im E-Commerce. Aber ist das wirklich so und ist Dropshipping überhaupt ein Modell, was für jeden geeignet ist?
Das Prinzip vom Dropshipping ist recht simpel gehalten: Kund:innen bestellen Produkt in deinem Online-Shop. Statt, dass du dich jetzt selber um die Lagerung und den Versand kümmerst, übernimmt das ein Großhandel für dich. Dein:e Kund:innen bekommen das im Idealfall gar nicht mit, weil du du den Versand der Bestellbestätigung und das (automatisierte) Erstellen und Versenden von Rechnungen über ein Tool (wie bspw. Billbee) abwickelst.
Damit der Dropshipping-Anbieter gar nicht erst in Erscheinung tritt, können bei vielen Anbietern sogar das Design und Branding der Verpackung an deine Corporate Identity angepasst werden.
Dein Aufgabenbereich im Dropshipping als Online-Händler:in umfasst z. B. die Kundenkommunikation und das Marketing. Außerdem gehen die Bestellungen direkt in deinem Online-Shop ein, die du dann an die Hersteller:innen von deinem Produkt übermittelst, sodass du natürlich für die Pflege und den Aufbau deines Shops zuständig bist. Letztendlich bist du als Online-Händler:in der vermittelnde Part. Solange deine Kund:innen keine Bestellungen tätigen, kaufst du auch keine Ware ein, denn das passiert erst beim Kauf durch den/die Kund:in. Durch das Dropshipping wird quasi ein Teil der Lieferkette übersprungen, was entsprechende Vor- und Nachteile mit sich bringt.
Die Investitionskosten - gerade zu Anfang - können beim klassischen Online-Handel recht hoch sein. Die Ware will eingekauft und gelagert werden. Dieser Schritt entfällt beim Dropshipping, was es so attraktiv macht, gerade für Einsteiger:innen in den E-Commerce.
Dadurch, dass du keine Produkte und Waren im Vorfeld einkaufen musst, ist die Anfangsinvestition eher als gering einzuschätzen. Für den Anfang reicht dann schon ein Laptop und ein Online-Shop, wo du deine Dropshipping-Produkte verkaufen kannst. So ist die Anfangsinvestition überschaubar. Du kannst dann auch mehr Zeit und Geld darein investieren, dass deine Kund:innen dich und deinen Online-Shop überhaupt finden. Der Ausbau von deinem Marketing wird dann wahrscheinlich dein Tagesgeschäft dominieren.
Die Welt des WWW (World Wide Webs) steht dir offen, und so kannst du auch deine Produktpalette stetig erweitern und deinen Kund:innen eine große Auswahl an unterschiedlichen Produkte bieten.
Dein Laptop und deinen Online-Shop und mehr brauchst du nicht zum Arbeiten. Schnapp' dir also deinen Koffer und setz dich ins nächste Flugzeug Richtung Sonne! Klingt traumhaft, oder?
Diese Vorstellung kann für Dropshipping-Händler:innen aber ganz einfach zur Realität werden. In Zeiten, in denen New Work immer heißer diskutiert wird, ist Dropshipping das E-Commerce-Modell, was wir die entsprechende Flexibilität bietet. Du hast kein Lager, was du befüllen musst. Du hast keine Pakete, die du packen musst. Du hast keine Kund:innen, die deinen stationären Laden besuchen. Somit bist du in deiner Zeiteinteilung und in der Wahl deines Arbeitsortes völlig flexibel. Warum also nicht mit deinem Laptop im Gepäck deinen Online-Shop von einem Liegestuhl in der Sonne aus verwalten?
Dadurch, dass du keine Lagerflächen vorweisen musst, bleiben auch die laufenden Kosten für die Miete eines Lagers oder andere Lagerhaltungskosten gering bzw. entfallen sogar ganz. Auch die Personalkosten kannst du einsparen, weil du ja keine Mitarbeiter:innen in deinem Lager benötigst, die die Pakete verpacken und versenden.
Außerdem ist ein entscheidender Vorteil beim Dropshipping, dass du deine Waren im Vorfeld nicht beim Hersteller einkaufen musst, weil der Kauf findet erst mit der Bestellung von deinen Kund:innen in deinem Online-Shop statt. Damit schwindet auch das Risiko von Ladenhütern. Bietest du ein Produkt in deinem Shop an, was einfach nicht von deinen Kund:innen nachgefragt wird, dann kannst du es einfach wieder aus deinem Online-Shop entfernen. Du hattest zwar in diesem Falle Kosten für das Einstellen des Angebots, aber das Produkt verstaubt nicht in deinem Lager.
Beim Dropshipping gibst du viel Vertrauen an deinen Großhändler ab. Du musst darauf vertrauen, dass die von dir in deinem Online-Shop angebotenen Artikel auch verfügbar sind, um sie deinen Kund:innen zügig zu liefern.
Außerdem kannst du in die Dauer deiner Auftragsabwicklung wenig bis gar nicht eingreifen. Beim klassischen Online-Handle bist du dafür verantwortlich, dass deine Waren rechtzeitig verpackt und versendet werden, um deinen Kund:innen ein positives Versanderlebnis zu bescheren. Beim Dropshipping gibst du den Versandweg komplett aus der Hand und gibst somit auch einen großen Teil der Kontrolle ab. Daher ist die Auswahl des richtigen Dropshipping-Anbieters essentiell wichtig.
Verwaltest du deinen eigenen Lagerbestand, kannst du den Einkauf deiner Waren selber kontrollieren und begutachten und ggf. eine Mängelanzeige bei dem Hersteller machen. So kannst du sicherstellen, dass deine Kund:innen ein einwandfreies Produkt nach deinen Vorstellungen erhalten. Denn das ist ja das, was du letztendlich möchtest: Deine Kund:innen mit hochwertigen Produkten begeistern, sodass sie im besten Falle ein zweites Mal und drittes Mal bei dir bestellen.
Beim Dropshipping gestaltet sich das ein bisschen schwieriger. Du kannst natürlich immer im Vorfeld ein Testprodukt bestellen, bevor du ein Angebot auf deinem Online-Shop veröffentlichst. Das ist aber nur eine Momentaufnahme. Im weiteren Verlauf musst du darauf vertrauen, dass die Qualität weiterhin so wie bei deinem Testkauf ist und nicht abnimmt.
Ein Problem vom Dropshipping ist, dass meist geringere Margen entstehen. Dadurch, dass du die Leistungen eines Dropshipping-Dienstleisters in Anspruch nimmst, lässt dieser sich die Dienstleistung natürlich auch bezahlen.
Du musst dir im Vorfeld deine Dropshipping-Tätigkeit durchrechnen. Du sparst Geld für Lagerhaltung und Personalkosten ein, allerdings kostet die Dienstleister und evtl. der Einkauf des Produktes mehr, als wenn du in großen Einheiten von Mengenrabatten profitieren könntest.
Wie so oft im Leben heißt es auch hier: "kommt drauf an". Bevor du dich jetzt in dein Dropshipping-Geschäft stürzt, solltest du ausreichend recherchieren. Du solltest dich mit den Vor- und Nachteilen des Dropshipping-Modells ausgiebig auseinandersetzen und für dich entscheiden, ob du die Vor- oder die Nachteile für dich überwiegen. Wenn du eher ungern die Kontrolle abgibst, dann ist Dropshipping vielleicht nicht das ideal Modell für dich, weil du dich hauptsächlich auf deinen Dropshipping-Dienstleister verlassen musst. Ist dir dagegen wichtiger, dass du dein Business von überall verwalten kannst und gerne die Kontrolle abgibst, dann ist das Modell schon eher für dich geeignet.
Solltest du dich für Dropshipping entscheiden, dann ist die Auswahl deines Dropshipping-Dienstleisters von großer Bedeutung. Nimm dir Zeit und vergleiche die Angebote und mache Testbestellungen, damit die Produkte auch letztendlich deinen Vorstellungen entsprechen.
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