Jana Klingelhöfer
Jana ist Content Managerin bei Billbee. Wenn sie nicht gerade dabei ist, ein neues How To Video für den YouTube Channel von Billbee zu drehen, kümmert sie sich um die redaktionellen Freiheiten von Blog und Webseite.
Einen Online-Shop aufzusetzen ist mittlerweile durch die fast unendlichen Möglichkeiten recht einfach - selbst ohne großes technisches Verständnis. Du hast Artikel, die du in deinem Online-Shop verkaufen möchtest, hast den Shop eingerichtet und jetzt kommt der große Moment: Deine erste Bestellung ist da! Und nun?
So eine Bestellung möchte dann natürlich auch versendet werden. Aber wie kannst du das angehen? Mit dem Versand findet der Moment statt, in dem dein:e Kund:in das erste Mal deine Ware physisch in die Hände nehmen kann und einen positiven oder negativen Eindruck von deinen Waren und deinem Shop vermittelt bekommt. Dieser Eindruck soll natürlich so gut wie möglich sein!
Um die Bestellungen zu versenden kommen jetzt drei Optionen ins Spiel:
Was bedeuten diese Versandoptionen und was bringen sie für Vor- oder Nachteile mit sind? Im folgenden Beitrag findest du einige Informationen zu diesen Möglichkeiten!
Fulfillment kannst du mit "Erfüllung" ins Deutsche übersetzen. Das bedeutet, dass Fulfillment sich um alle Prozesse rund um die Versandabwicklung kümmert. Dazu gehören im allgemeinen Bereiche wie
Neben diesen Hauptbereichen können im Fulfillment auch Bereiche wie z. B. das Retourenmanagement, die Rechnungsstellung, Zahlungsabwicklung oder auch das Mahnwesen abgewickelt werden.
Beim Fulfillment übergibst du alle oder nur einen Teil deiner Prozesse der Auftragsabwicklung deines Online-Shops an einen externen Dienstleister, sog. Fulfillment-Dienstleister. Dieser Fulfillment-Dienstleister übernimmt dann die von dir ausgelagerten Aufgaben. So ist es z. B. denkbar, dass du die Lagerhaltung, Kommissionierung und den Versand der Waren sowie das Retourenmanagement an einen externen Dienstleister übergibst, während du selbst jedoch weiterhin die Bestellungen annimmst und dich auch um die Rechnungsstellung, die Zahlungsabwicklung, das Mahnwesen und den Kundensupport rund um deine Waren und Bestellungen kümmerst.
Solange sich deine Bestellzahlen noch in einem Rahmen befinden, in dem du kein großes Lager benötigst oder sich die Bestellungen noch selbst verpacken lassen, brauchst du unter Umständen nicht auf einen Fulfillment-Dienstleister zurückgreifen. Irgendwann wird die Bestellmenge aber eventuell größer und du kannst nicht mehr alles alleine versenden oder der Raum im Lager wird immer knapper, weil du immer mehr Artikel in dein Sortiment aufnimmst. An diesem Punkt musst du dir überlegen, ob du eine:n (weitere:n) Mitarbeiter:in für den Versand deiner Waren einstellst oder ein weiteres bzw. größeres Lager anmietest. Jetzt stellt sich die Frage, ob es nicht kostengünstiger (und risikoärmer) ist, einen Fulfillment-Dienstleister mit allen oder einem Teil der Fulfillment-Prozesse zu beauftragen.
Nutzt du eine Softwarelösung für die Abwicklung deiner Bestellungen, kannst du im Regelfall eine große Auswahl an Fulfillment-Dienstleistern direkt an deine genutzte Software anbinden. Welche das bei Billbee sind, kannst du hier nachlesen. Der Vorteil hierbei ist, dass du dem gewählten Fulfillment-Dienstleister nicht den Zugriff auf all deine genutzten Shopsysteme und/oder Marktplätze geben musst, sondern nur für deinen Billbee-Account, um dann alle Bestellungen - unabhängig aus welchem Kanal sie kommen - automatisch an den Fulfillment-Dienstleister zu übertragen, sodass dieser dann die an ihn ausgelagerten Prozesse starten kann.
Lagerst du deine Versandprozesse an einen externen Dienstleister aus, dann bringt das einige Vorteile.
Du kannst dich so um all die anderen Aufgaben kümmern, die bei einem Online-Shop anfallen, wie bspw. die Pflege deines Online-Auftritts, Marketing, Teambuilding oder um die Ausweitung deines Produktsortiments.
Außerdem kannst du deinen Kund:innen eine größere Auswahl an Versandmöglichkeiten bieten, da du nicht mit jedem Versanddienstleister einen eigenen Vertrag abschließen musst, bei dem du vielleicht bestimmte Liefermengen erfüllen musst. Du kannst in diesem Fall einfach auf die Versanddienstleister zugreifen, mit denen dein gewählter Fulfillment-Dienstleister zusammenarbeitet.
Die Zusammenarbeit mit einem Fulfillment-Dienstleister kann zudem finanziell risikoärmer und kostengünstiger sein als der Eigenversand. Du musst keine teuren Immobilien als Lager anmieten oder bauen, die deinen Anforderungen eventuell nach einiger Zeit nicht mehr entsprechen. Dein Fulfillment-Dienstleister kann dir meist auch höhere Kapazitäten zur Verfügung stellen.
Außerdem kannst du durch externes Fulfillment die Kundenzufriedenheit steigern. Externe Fulfillment-Dienstleister sind auf die Versandabwicklung spezialisiert. Sie können z. B. saisonale Schwankungen besser ausgleichen, sodass dein:e Kund:innen auch kurz vor Weihnachten ihr Paket ohne große Wartezeiten erhalten, wenn das Weihnachtsgeschenk mal wieder kurz vor knapp gekauft wurde. Weltweite Lieferungen sind über die meisten Fulfillment-Dienstleistern ebenfalls ohne Probleme abwickelbar.
Händler:innen, die gerne die Kontrolle über alle Arbeitsschritte behalten, finden im externen Fulfillment eventuell nicht die richtige Lösung für sich.
Denn du gibst ein Stück weit die Kontrolle über die Versandabwicklung deiner Waren ab. Da benötigt es eine genaue Auswahl und gute Kommunikation mit dem Fulfillment-Dienstleister, damit deine Waren auch nach deinen Vorstellungen versendet werden können. Letztendlich ist das Paket, welches dein:e Kund:innen erreicht, ein ausschlaggebender Punkt, ob sie nochmal bei dir bestellen werden.
Außerdem hast du bei der Zusammenarbeit mit einem Fulfillment-Dienstleister, im Gegensatz zur eigenen Lagerhaltung und dem Eigenversand, eine geringere Flexibilität. Du hast keinen direkten und zeitunabhängigen Zugriff auf dein Produkt, wenn der Fulfillment-Dienstleister auch die Lagerhaltung für dich übernimmt.
Des Weiteren musst du immer den Kostenfaktor im Blick behalten und dir die die Frage stellen: "Lohnt es sich das Fulfillment auszulagern oder mach ich es doch lieber selbst?".
Hinter dem Begriff "Dropshipping" versteckt sich die deutsche Bezeichnung Streckengeschäft oder Direktversand. Hierbei handelt es sich um ein Model, bei dem dein:e Kund:in Waren bei dir im Online-Shop bestellt, die bestellte Ware aber dann direkt vom Großhändler oder Hersteller geliefert bekommt.
Du als Online-Händler:in bist beim Dropshipping für Dinge wie z. B. die Kundenkommunikation und Marketing verantwortlich. Bei dir gehen alle Bestellungen, die dann von den Hersteller:innen oder Großhändler:innen verpackt und deine Kundschaft gesendet wird, ein. Außerdem ist das Lager auch bei deinen Hersteller:innen oder Großhändler:innen angesiedelt.
Das Prinzip des Dropshippings ist gar nicht so kompliziert oder umständlich, wie es zunächst klingt. Als Online-Händler:in gehen die Bestellungen deiner Kund:innen bei dir ein. Diese Bestellungen leitest du (oder ein Tool zur Automatisierung wie Billbee) an den von dir gewählten Dropshipping-Anbieter weiter, der dann wiederum die Bestellung an deine Kund:innen sendet.
Der entscheidende Unterschied zum Fulfillment ist, dass du beim Dropshipping die Artikel nicht einkaufst, solange dein:e Kund:innen keine Bestellung tätigen. Beim Fulfillment dagegen lagerst du deine bereits im Vorfeld eingekaufte Ware beim Fulfillment-Dienstleister ein, sofern du deine Lagertätigkeit an den Fulfillment-Dienstleister übergeben hast. So kann es dazu kommen, dass du beim Dropshipping die Ware, die du verkaufst, zu keinem vorherigen Zeitpunkt in der Hand hattest.
Dropshipping ist die risikoärmste Variante von allen drei Möglichkeiten. Dadurch, dass du beim Dropshipping die Artikel, die du verkaufst, nicht im Vorfeld selbst einkaufen musst, sondern der Einkauf ad hoc passiert, sobald ein:e Kund:in eine Bestellung bei dir aufgibt, hast du geringere Fixkosten. Außerdem sparst du bei der Auslagerung der Kommissionierungs-, Verpackungs- und Versandtätigkeiten Personalkosten, da du keine zusätzlichen Mitarbeiter:innen bei steigendem Bestellvolumen benötigst. So kann mit dem Dropshipping auch dann gestartet werden, wenn du nicht viel Startkapital aufbringen kannst.
Mit Dropshipping bist du ortsunabhängig. Du kannst deinen Online-Shop von jedem Ort betreiben, sofern du eine stabile Internetverbindung hast. Die Kommunikation mit deinen Kund:innen und Lieferant:innen ist ganz einfach, ohne dass du selbst vor Ort sein musst.
Wenn du ein Produkt selbst verpackst, kannst du immer nochmal eine Qualitätskontrolle durchführen. Das entfällt beim Dropshipping, da die Produkte weder von dir im Vorfeld eingekauft, noch selbst verpackt und versendet werden. Du solltest daher sicherstellen, dass die Qualität deinen Ansprüchen entspricht, bevor du ein Produkt in deinen Online-Shop aufnimmst.
Auch die Flexibilität kann zu einem Problem werden. Wird ein Produkt in deinem Online-Shop stark nachgefragt, musst du auf deinen Dropshipper vertrauen, dass der Dienstleister auch diesem Nachfrageanstieg gerecht wird. Durch die Abhängigkeit vom Dienstleister kannst du nicht so flexibel auf Nachfrageveränderungen reagieren.
Häufig gehen mit dem Dropshipping auch geringere Margen deiner verkauften Waren einher. Der Dropshipping-Dienstleister lässt sich seine Tätigkeiten natürlich auch bezahlen bzw. wird entsprechend am Umsatz deines Produktes beteiligt werden wollen.
Als dritte Versandoption gibt es noch das Self-Fulfillment, bei welcher du letztendlich die kompletten Tätigkeiten rund um den Versand deiner Bestellungen ausführst. Du bist dafür verantwortlich, dass deine Artikel gelagert, adäquat verpackt und natürlich auch versendet werden.
Hierfür brauchst du entsprechend personelle Ressourcen, die den Versand abwickeln können. Außerdem benötigst du ausreichende Räumlichkeiten für die Lagerung deiner Artikel und genug Platz, um die Sendungen zu verpacken.
Den Prozess des Self-Fulfillments kannst du auch zu großen Teilen automatisieren. Lange vorbei sind die Zeiten, in denen du die Lieferadresse handschriftlich auf die Pakete geschrieben hast und mit wenigen Paketen zu deiner lokalen Versandstelle gegangen bist, um sie dort frankieren zu lassen. Mithilfe von Tools und Softwarelösungen kannst du deinen Versandprozess optimieren. Wie du z. B. mit Billbee deinen Versandprozess automatisieren kannst, erfährst du hier.
Du hast vollste Kontrolle über den Versandprozess. Du kannst jeden Schritt des Prozesses im Auge behalten und kontrollieren, um bei Problemen ggf. direkt eingreifen zu können.
Außerdem kann das Self-Fulfillment eine sehr kostengünstige Option sein - vor allem zu Beginn deines Online-Business. Statt den Versandprozess an Fulfillment- oder Dropshipping-Dienstleister auszulagern, kannst du deine Bestellungen selbst versenden. In diesem Fall musst du Kosten für bspw. Personal und Lagerhaltung den Kosten für Dropshipping und Fulfillment gegenüberstellen.
Ein großer Nachteil des Self-Fulfillments kann die Skalierbarkeit sein. Wenn dein Bestellvolumen ansteigt, kann es vorkommen, dass der Versandprozess deiner Artikel nicht mehr alleine oder mit nur einem kleinen Team zu schaffen ist. Die Ressourcen auszubauen, z. B. durch zusätzliche Mitarbeiter:innen oder ein größeres Lager, wäre eine größere finanzielle Belastung.
Self-Fulfillment kann darüber hinaus zeitraubend sein - vor allem dann, wenn du deinen Versandprozess nicht mit Tools wie Billbee automatisierst. Du musst den Überblick über dein Inventar behalten und das Verpacken großer Bestellmengen kann dich viel Zeit kosten, die du nicht in andere Geschäftsbereiche investieren kannst, die deinen Online-Handel weiter voranbringen könnten.
Wenn es auf diese Frage nur eine Universal-Antwort geben würde... Die Antwort ist so individuell, wie es jeder Online-Shop ist.
Entscheidest du dich für die Optionen Fulfillment oder Dropshipping solltest du einige Auswahlkriterien bei der Wahl des Dienstleisters beachten, u. a.:
Entscheidest du dich für das Self-Fulfillment solltest du drüber nachdenken eine entsprechende Softwarelösung einzusetzen, die dir alle wiederkehrenden Arbeiten, die automatisiert werden können, abnimmt. Billbee bietet dir hier alle Möglichkeiten, um mit dem Self-Fulfillment durchzustarten.
Titelbild by Bench Accounting on Unsplash, weiteres Bild by Ruchindra Gunasekara on Unsplash